In Hamburgs Vorzeigequartieren Mümmelmannsberg, Billstedt und Eilbek ist die Welt noch in Ordnung: Dort ist Kinderarbeit genauso wenig ein Problem wie Überbeschäftigung unter den Erwachsenen. Kinder können dort noch ihre gesamte Freizeit unbekümmert mit ihren Eltern vor den Fernsehgeräten verbringen.

Kinderarbeit in Hamburg

Schockierend: Kinder bauen die Elbphilharmonie.

Diese trügerische Idylle verstellt dabei den Blick auf Hamburgs Problemstadtteil HafenCity: Hier versucht die Stadt seit mehreren
Jahren mit massiver Gewalt — und mäßigem Erfolg — einen neuen Bezirk für die Hafenarbeiter des nahe liegenden Kreuzfahrtterminals zu schaffen.

Trotz ernormer Einsparungen durch die Zusammenarbeit mit Discount-Architekten zahlen die Anwohner dort horrende Mieten für die winzigen Penthouses. Um ihre Angehörigen durchzubringen, müssen die ansässigen Eltern ihre Kinder zur Sicherung des Familieneinkommens auf die benachbarten Baustellen schicken.

Unter dem Deckmantel der HafenCity GmbH werden dort unter Vernachlässigung sämtlicher Sicherheitsbestimmungen mit billigen Materialen winzige Hütten für die verarmte Mittelschicht durch Kinderhände aufgestellt.

Als wir zwei dieser bedauernswerten Geschöpfe am Wochenende aus der Sklaverei befreien wollten, kam es zum Eklat: Auf die Frage, wie lange sie diesen Sonntag schon arbeiten müssen, blicken die beiden verängstigten Kinder ihre Aufseher an und stoßen markerschütternde Angstschreie aus. Noch bevor wir den Kindern helfen können, drängt sich die wütende Vorsteherin dazwischen und vereitelt die Befreiungsaktion.

Die PARTEI meint: Das kann so nicht weiter gehen! In keinem anderen Viertel unserer Stadt ist die Verarmung der Mittelschicht so deutlich sichtbar wie in den Arbeiterquartieren am Hafen. Die PARTEI duldet kein neues Armenhaus in Hamburg und fordert daher den sofortigen Rückbau der HafenCity.